Ritual in Timbrah
Jedes Dorf hat seine eigenen Rituale, die speziell auf diese Art nur
an diesem Ort durchgeführt
werden. Das Dorf Timbrah in Karangasem ist bekannt für eine Zeremonie,
bei der ein Stier mit
einem Messerstich ins Herz vor Publikum getötet wird.
Schon am Morgen wurde das Tier an einem Steinpfahl mitten im Dorf festgebunden
und vor allem
Kinder sammelten sich schon zeitig um diesen Platz um ja alles mitzubekommen.
Nachdem dem Stier
die Augen verbunden wurden erschien ein Priester und gab dem Tier den letzten
Segen. Daraufhin trat
der Schlächter auf den Platz und ich stand inmitten eines unheimlichen
Stimmengewirrs. Das Publikum
feuerte den Vollstrecker mit Klatschen und chorartigen Schlachtrufen an bis
dieser sein langes Messer
im Herz des Tieres versenkte. Einige Augenblicke später tobte das verletzte
Tier um den Pfahl und
strauchelte bald darauf im Todeskampf zu Boden bis es seinen Verletzungen erlag.
Eine Horde Männer kam mit Beilen und Messern und zerlegte den Stier in
kleine Stücke.
Das Fleisch und die Haut wurden sofort weiterverarbeitet: gekocht, gebraten
und roh wurden
die Fleischstücke zusammen mit der Haut portionsweise zum Braten im Bananenblatt
angerichtet.
Im Gegensatz zum Nachbardorf Asak, bei dem ebenfalls ein Blutopfer gebracht
wird, war das
Dorf Timbrah in keinster Weise geschmückt. Lediglich die Männer, die
am Ritual beteiligt waren,
trugen einen einfachen Sarong, einen Tempelschal (Selendang) und manchmal eine
Mütze (Udeng).
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